Die ersten turnerische Aktivitäten Görisrieder Jugendlicher gehen auf das Jahr 1913 zurück. Sie fanden sich aber erst im Jahre 1921 zu einem Verein zusammen.
- Gründungsdatum: 17. April 1921 -
Der neu gegründete Verein umfaßte sofort 30 Mitglieder, der umgehend im Sinne des Turnvaters Jahn ( frisch, fromm, fröhlich, frei ) an die Aufgabe heranging, Turnen im Verein möglich zu machen. Schwerpunkt war zeitgemäßes Turnen und die Leichtathletik. Aber auch der gesellige Teil – z.B. durch Aufführungen der Theatergruppe - kam nicht zu kurz.
1937
wurde eine „Mädelriege“ gegründet, die sich auch bald am Wettkampfgeschehen beteiligte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein ca.80 Mitglieder.
Der hoffnungsvolle und - frohe Start des Vereins, der an vielen Turnwettkämpfen der Altlandkreise Markt Oberdorf, Füssen, Kempten, Kaufbeuren erfolgreich teilnahm, wurde durch den 2. Weltkrieg hart unterbrochen.
10 Vereinskameraden verloren in diesem unseligen Krieg ihr Leben.
Nach dem Krieg wurde im Jahre 1946
ein Wiederanfang gewagt und versucht, an alte turnerische Ideale anzuknüpfen aber auch neue Sportarten im Verein auszuüben. So hatte der Verein Anfang der 50-ziger Jahre eine Motorradsportgruppe, die sich im Grasbahnfahren übte und Wettkämpfe austrug. Die Siegprämien waren seinerzeit Armbanduhren bis hin zur Flasche Wein. Kamen zu diesem Wettkämpfen doch 700 bis 800 Besucher.
Der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten lag aber im turnerisch / leichtathletischen Bereich. War der Verein zu diesem Zeitpunkt doch einer der besten Landvereine im Ostallgäu.
Der Mitgliederstand 1952
betrug 169 Aktive. Da neben der turnerischen Aktivität ein reges Theaterleben existierte, konnte durch deren Einnahmen der Sportbetrieb großenteils finanziert werden.
1953
gliederte sich der Skiclub an den Verein an und war gleich sehr aktiv in den Sparten Langlauf, Springen, Abfahrt und Torlauf.
Das Turnen litt damals sehr stark unter dem Fehlen einer Turnhalle und der Bitte nach einem Neubau konnte noch nicht realisiert werden. Um so größer sind die Erfolge aber zu bewerten, die sich dann doch noch einstellten.
Absoluter Star unter den Aktiven war in den späten 50-igern die Frauengruppe, die vordere Ränge im Bayerischen Turn- und Sportverband erzielte. Hier sind ausnahmsweise zu erwähnen: Marianne Hartmannsberger, Hedwig Wick, Walli Weihele, Helga Barth, Finny Frei.
1958
löste sich diese hervorragende Damenriege, die dem Verein Ruhm und Ehre eingebracht hatte, infolge ehelicher und anderer Pflichten auf.
Mit dem Niedergang der Damenriege einher ging zeitgleich ein Abflauen der gesamten turnerischen Aktivitäten und auch der Motorradsportgruppe.
1962
kamen dann die turnerischen Aktivitäten fast zum Stillstand.
Der vom Bayerischen Sportverband geförderte Breitensport führte dann auch in Görisried zu zum Umdenken. Aber der 1964
gebaute erste größere Sportplatz, der mit Hilfe vieler freiwilligen Stunden gebaut wurde, konnte dem Turnen und der Leichtathletik nicht mehr den gewünschten Erfolg bringen.
1967 war dann ein entscheidendes Jahr für den Verein. Die bis dahin „wild“ spielenden Fußballer fanden Aufnahme im Verein und nahmen bald die erste Stelle im Vereinsgeschehen ein.
Aber noch waren die Winter schneereich und beständiger, so daß der Wintersport reges Interesse fand und man sogar am Hohen Wildberg auf privater Basis einen Lift installierte und Rennen durchführte.
Aufgrund der Zeiterscheinung fanden ab 1970
fast keine Leichtathletik - Aktivitäten mehr statt. Auch konnte die Motorsportgruppe nicht mehr im Verein bleiben, so daß der Schwerpunkt jetzt beim Fußball, Skisport und der neu gegründeten Gymnastikgruppe lag, die großen Zuspruch erfuhr. Nicht des zum Trotz geriet der Verein mal wieder, auch aufgrund der Zeitströmungen, 1973, 1974, 1975
in ein Tief und sogar der Sportplatz im oberen Dorf mußte wegen eines Neubaugebietes aufgegeben werden. Aber man konnte sich wieder motivieren, ein neuer Platz wurde 1976
geplant und mit großem Einsatz und vieler freiwilliger Stunden gebaut. In dieser Zeit dominierten weiterhin die Fußballer, die Gymnastikgruppe sowie der Skisport den Verein. 1978 / 1979
wurde das Vereinsheim geplant und 1980
fertiggestellt und mit einem Fest eingeweiht. Insgesamt wurden für Platz und Heim über 6000 freiwillige Stunden geleistet
Es sei ausdrücklich festgehalten, daß sich der Verein bis zum Schluß im Gasthaus Hirsch, das als Vereinslokal fungiert hatte, immer gut betreut gefühlt hat.
Die Skiabteilung, die zu diesem Zeitpunkt großes Interesse fand, verfügte jetzt über eine Pistenraupe zur Erstellung von Langlaufloipen, deren Bau vom örtlichen Autohaus realisiert wurde und das auch die Erstellung und Pflege der Loipen übernahm.
1981
war wieder ein bemerkenswertes Jahr. Die Gemeinde hatte eine Mehrzweckhalle geplant und gebaut, die am 07.11.1981 unter Beteiligung vieler Ehrengäste und Gäste eingeweiht wurde.
Nun konnten auch die Sportarten durchgeführt werden, die witterungsabhängig sind wie Basketball, Volleyball und Damen- und Skigymnastik und die die Mehrzweckhalle gut ausgelasteten. So betrug die Mitgliedschaft im Verein im Jahr 1984 302 aktive Mitglieder.
Die Skiabteilung litt zu dieser Zeit mal wieder unter Schneemangel. Aber auch die anderen Abteilungen hatten Schwierigkeiten vielfältiger Art ihre jeweilige Sportart wettkampfmäßig zu führen.
1986
wurde eine Federballgruppe ( Badminton ) gegründet, so daß sich in den Jahren 1987, ca. 350 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Badminton, Ski, Volleyball und Damenturnen sportlich betätigten.
1988
kam auch in Görisried aufgrund der überragenden deutschen Tenniserfolge in der Welt der Wunsch auf, Tennis zu spielen. Es wurde eine neue Abteilung gegründet, der Bau von zwei Plätzen und ein Kinderspielplatz mit Hilfe der Gemeinde, des Vereins und viel Eigenleistung erstellt, so daß schon bald ein sehr reger Spielbetrieb stattfand.
Auch wurde in diesem Jahr eine Eishockeyabteilung gegründet, die aber den Sport in Görisried nicht ausüben kann und auf die Aufnahme in anderen Eissporthallen angewiesen ist.
Die folgenden Jahre im Verein sind gekennzeichnet von einer Konsolidierungsphase, von Sportfesten, von gesellschaftlicher Aktivität und Faschingsbällen.
Einer der Schwerpunkte in dieser Zeit war die Jugendarbeit. Da das Gemeinschaftserlebnis Sport das gute soziale Verhalten fördert, ist es eine dauernde Herausforderung für die Vereinsleitung und die Betreuer hier aktiv zu bleiben.
Eine neue Straße zu den Sportanlagen konnte dank der Gemeinde realisiert werden und rundet das hervorragende Bild der Sportanlagen auch im Gemeindebild ab.
1993 / 1994
besteht der Verein aus 8 Abteilungen. Ein den Verein stark beeinflussendes Ereignis nahm im Juli 93 seinen Anfang. Aus dem immer starken gesellschaftlichen Engagement des Vereins – Abtlg. Fußball - entstand das Musikereignis GO TO GÖ mit Spitzenbands und überregionaler Resonanz, das von nun an jedes Jahr im Mai stattfinden sollte und bis zu 12000 Zuhörer anzieht.
Die nun folgenden Jahre können wieder als eine Konsolidierungsphase bezeichnet werden., galt es doch das bisher erreichte zu sichern, zu pflegen und so konnte im Jahr 1997
das 75- jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.
Der Spielbetrieb der Fußballabteilung erforderte einen zweiten, größeren Platz, der im Anschluß an den bestehenden Spielplatz in den Jahren 1999 / 2000
gebaut wurde. Auch hier sei wieder auf das Engagement vieler verwiesen, die dieses erst möglich gemacht haben.
2000
Leider hat die den Verein lang prägende Abteilung Ski den Verein verlassen. Die immer schlechter werden Schneeverhältnisse und personelle Probleme ließen anscheinend keine andere Wahl. Da die für den Spielbetrieb erforderlichen Plätze, die Halle und die Geräte in einem sehr guten Zustand, und die vielen ehrenamtlichen Helfer und Betreuer hoch motiviert sind, stellen sich doch die Erfolge im Spielbetrieb der Abteilungen, immerhin sind es sechs, ein. Ein Erweiterungsbau des Sportheimes, der derzeit in der Bauphase ist, wird die Sportanlagen komplettieren und den Aktiven weitere Möglichkeiten der sportlichen Betätigung und der Entspannung bieten.
2003
Der Erweiterungsbau am TSV-Sportheim konnte fertiggestellt und das vorgesehene Fitnesscenter eingerichtet werden. Es wurde am 3.10.03 im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt und steht nun den Mitgliedern zur Verfügung, die sich zur Nutzung in einer neuen Sportgruppe „Fitnesscenter“ zusammengetan haben. Das der Erweiterungsbau und das Fitnesscenter sehr komfortabel ausgestattet ist, ist u.a. wiederum den vielen freiwilligen Helfern und Spendern zu verdanken.
2004/2005
Diese Jahre können als Phase der Konsolidierung bezeichnet werden. Die Gebäudeerweiterung am Sportheim wurde durch eine großzügige Pflasterung vorläufig abgeschlossen. Sportlich lag der Schwerpunkt auf Erweiterung des Kinderturnens und Einführung des Programms "Sport nach 1" in Zusammenarbeit mit der Schule Görisried. Leider wurde zum Ende 2005 die Eishockey-Abteilung aufgelöst, was der Verein sehr bedauert hat. Hatten die Eishockey-Spieler sich doch in der Hobbyrunde Allgäu schöne Erfolge erspielt. Aber die Belastungen für die Spieler waren zu groß geworden. Zur Freude der sportlichen Wanderer wurde eine Gruppe Nordic Walking aufgemacht, die sich großer Zustimmung erfreut.
Im Frühjahr 2006
wurde der 2005 geplante 3.Tennisplatz gebaut. Er ergänzt sehr schön die bestehende Tennisanlage. Mitlerweile hat der TSV über 600 Mitglieder.
Das Jahr 2007
war geprägt von dem Einweihungsfest der Tennisabteilung für die Fertigstellung des dritten Tennisplatzes, des Tennisheimanbaues, der Gestaltung der Platz-und Grünanlagen, sowie der Neugestaltung des Kinderspielplatzes. Die fertiggestellte Anlage fügt sich mit den Fußballplätzen und dem Heim zu einer harmonischen Sportanlage zusammen. Im Jahr 2008
wurde ein neuer großer Parkplatz am Sportgelände planiert, so dass jetzt auch bei größeren Veranstaltungen ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Beim Fußball ( 1. Mannschaft ) und bei den Jugendlichen Fußball und Tennis schaut der Verein aufgrund der guten Trainer- und Übungsleiterarbeit erwartungsvoll in die Zukunft. Diese Erwartung bestätigte sich im Mai 2009 bei den Fußballern durch den Aufstieg in die Kreisklasse, was gebürend gefeiert wurde.
Auch die Juniorinnen der Abteilung Tennis konnten einen großen Erfolg erziehlen. Sie errangen die Meisterschaft in der Bezirksliga II. Auch dieses wurde gebührend gefeiert. Hinzu gekommen ist die Sportgruppe Volleyball, die sich großer Beliebtheit erfreut.
2010
kann man als ein Jahr der Konsolidierung bezeichnen. Unsere erste Fußball-Mannschaft konnte sich auf höherem Niveu gut behaupten und die anderen Abteilungen und Sportgruppen trieben guten Sport und trugen zum guten Gelingen des gesellschaftlichen Lebens in Görisried bei.
Das Jahr 2011
war für den Verein ein aufregendes Jahr. Die Gemeinde benötigte für die Hornbachsperre umfangreiches Erdmaterial, das sie nach Absprache mit dem Verein von dem nebenliegenden Sportplatz nutzen konnte. Dazu wurde der Platz um ca. 2,5m abgeschoben. Der Neuaufbau wurde durch eine Fachfirma getätigt. Im Zuge dieser Baumaßnahme konnten auch mit Unterstützung der Gemeinde Verschönerungsarbeiten durchgeführt werden, so dass der TSV jetzt über sehr gut gestaltete Sportanlagen verfügt.
Anfang des Jahres 2012
wurde wieder eine SKI Sportgruppe gegründet und sie konnte gleich gut starten, weil sich viele Kinder und Jugendliche für den Skisport begeisterten.
Im März wurde auf der Jahresversammlung anlässlich seines Rücktritts der langjährige Vorstand Rudi Zonni zum Ehrenmitglied ernannt. Anna Maria Wöhr wurde zu seinem Nachfolger als 1.Vorsitzende gewählt. Sie ist damit die erste Frau auf dem "Chefsessel" des TSV's in der über 90-zig jährigen Geschichte des TSV's. Im Laufe des Jahres wurde auch mit viel Eigenmitteln und ehrenamtlichen Stunden die Anlage super Komplettiert und so konnte man am Ende des Sportjahres mit Stolz auf die Sportanlagen schauen; sie sind auf einem hohen Niveau!! Auch wurde mit Spenden, Eigenleistung und Unterstützung der Gemeinde ein Beachvolley-Ball Platz am Waldbach errichtet, der den Beachvolleyball Spielerinnen im Sommer viel Freude gemacht hat.
Bei der Zusammenfassung der Ereignisse wurde auf eine Erwähnung Einzelner verzichtet. Ich bin mir aber bewußt, daß es ohne das sehr starke Engagement dieser Sportkameraden, die sehr viele Stunden geopfert und Schweißtropfen vergossen haben, nicht einen solch starken Verein mit einer solch qualitativ hervorragenden Sportanlage geben würde.
Ihnen sei Dank!
Die Vereinsvorsitzenden seit der Gründung des Vereins.
1921 – 1923 Unsinn, Johann
1924 – 1925 Hörger, Moritz
1926 – 1933 Wilhelm, Lotterr
1933 – 1939 Hummel, Leonhard
1939 – 1945 Herkomer, Max
1946 – 1962 Grotz, Michael
1963 – 1975 Neher, Luipold
1976 – 1981 Geiger, Georg
1982 – 1990 Berkmiller, Theo
1991 - 1997 Härle, Rainer
1997 – 1998 Groß, Dieter
1998 – 2012 Zonni, Rudi
2012 - bis dato Anna Maria Wöhr